Kunst & Kultur aus Karlsruhe auf einen Blick!

04.12.2014 | Der Komponist Wolfgang Rihm über den Schriftsteller Adolf Grolman

PrinzMaxPalais

20:00

frei

E-Mail an Veranstalter

Event Flyer not found

                                                                                                        U-Max im PrinzMaxPalais

Begleitveranstaltung zur Ausstellung "'in die verwilderten Gärten der Dichtung und Poesie' - der Schriftsteller Adolf von Grolman"

Der 1952 in Karlsruhe geborene Komponist Wolfgang Rihm begegnete Adolf von Grolman in den frühen 1960er Jahren in der Nachbarschaft seines Elternhauses: „Adolf von Grolman lernte ich kennen als Kind. Eine Erscheinung unübersehbar. [...] Ein Homme de lettres, was ich damals natürlich nicht wusste.“ Er war fasziniert von dessen Persönlichkeit und es kam zu zahlreichen Begegnungen, bei denen der Ältere – „Ein Mann, den ich alles fragen konnte. Einfach auf der Straße.“ - dem Heranwachsenden „in einer Art sokratischen Form“ ein Universum eröffnete, das kein schulisches Curriculum zu bieten hatte: „Und das“, so der Komponist, „war für mich die Einführung in das, was man heute ‚Kultur‘ nennt.“ Wolfgang Rihm berichtet unter anderem: „Er erzählte mir von Pfitzner, er erzählte mir von Thomas Mann natürlich [...], und er sprach von Johannes Brahms, mit dem seine Mutter, die Pianistin, bekannt war. Ein Mensch also, der die Kultur verkörperte.“

Wolfgang Rihm lebt und arbeitet vorwiegend in seiner Heimatstadt, wo er an der Hochschule für Musik eine Professur für Komposition innehat. Sein bei der Universal Edition in Wien verlegtes kompositorisches Werk umfasst annähernd 400 Stücke – Werke für unterschiedliche Besetzungen, darunter Opern, Sinfonien, Lieder. Seine 1979 an der Staatsoper Hamburg uraufgeführte Kammeroper Jakob Lenz ist zur Zeit in einer Inszenierung von Andrea Breth an der Staatsoper Stuttgart zu sehen. Das Karlsruher Museum für Literatur zeigte im Jahr 2012 die Ausstellung „Etwas Neues entsteht im Ineinander. Wolfgang Rihm als Liedkomponist“, zu der ein Katalog erschien. Daneben verfasste der Komponist zahlreiche Essays und musiktheoretische Schriften. Für sein Werk wurde Wolfgang Rihm mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ernst von Siemens Musikpreis (2003), zuletzt mit dem Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik 2014 der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz.