KOHI-Kulturraum e.V.
19:00
frei
Zuckerwatte duftet den Besuchern des KOHI am Abend der
Eröffnung entgegen. Wolkig-fluffig schwebt die Installation „CANDY
LuFtschLOSS“ unter der Decke des Schaufensterraums. Die zuckrige
Wolkenkonstruktion in Form der libyschen Landkarte, die an ein gekipptes
Herz erinnert, verdichtet sich und wird den „Verlauf“ des Abends im
wörtlichen Sinn ausmachen, indem die Zuckermasse anfängt zu reißen und
auf den Boden zu tropfen.
Mit ihrer Malerei spricht Evelyn Taylor-Kopp unsere Wahrnehmung
ebenfalls über den bloßen Sehsinn hinausgehend an. Die Karlsruher
Künstlerin arbeitet mit Wachs, das sie auf Rohspanplatten gießt und
spachtelt, um dann in die Farbmasse hineinzuritzen, die Oberfläche zu
verletzen und mit Einlegearbeiten aus Knete zu füllen. In den
Hintergründen entdecken wir Collageelemente, Buntstiftzeichnungen und
Lack-, Öl- oder Acrylfarbe, Stempel und ins Holz eingebrannte Linien.
Kunsthistorikerin Britta Borger beschreibt das folgendermaßen: „Indem
sie das traditionelle Verfahren der Enkaustik und die aufwändige Arbeit
der Intarsie mit Zitaten der Kunstgeschichte verbindet, erschafft
Taylor-Kopp eine Art „progressiven Historismus“ fernab der bloßen
Dokumentation."
So wird Andromeda im KOHI befreit von einem Perseus, der auf einer Art
überdimensionierten Ente herbeireitet, einem gezügelten Schnabeltier
adaptiert aus einem Werk von Hieronymus Bosch. Eine Reihe der
ausgestellten Grafiken wiederum zeigt Spuren von Motiven Goyas gemischt
mit Popelementen. Die vordergründige Leichtigkeit und Verspieltheit
machen es den KOHIbesuchern leicht, mit Spaß in die Bilder einzutauchen
ohne dafür die inhaltlichen Hintergründe kennen zu müssen. Alle Arbeiten
sind direkt für diese Ausstellung entstanden, begleitend erscheint eine
Broschüre.
Finissage mit Performance „ZuckerWattVerWunderung“ von Robert Freitag: SO, 26.11.2017, 17 Uhr
›Externe Infos unter http://www.evelynkopp.net