KOHI-Kulturraum e.V.
00:00
keiner, Testmitgliedschaft ab 7 Euro
Ghostblues (De-Berlin) Einlass: 20h
http://brothergrimm1.bandcamp.com/releases
http://www.youtube.com/watch?v=R5NPxJtMC3w
Albträume in Fuck-Moll. Verwischter Geisterhausblues und
grimmige Oden an Verblichene. Das ist jetzt wieder so einer. Einer, der
aussieht, als käme er aus dem Kohlebergwerk. Dabei stammt er von dort,
wo sie es sich leisten können, zum Spaß so auszuschauen, aus Berlin. Er
heißt Dennis Grimm und arbeitet als Brother Grimm.
Da denkt man natürlich an die Brüder selben Namens und ihre prächtigen
Albtraumlieferanten für kleine und große Kinder. Und das ist kein
Zufall. Denn auch dieser Bruder Grimm widmet sich Albträumen, doch sind
die seinen akustischer Natur. Brother Grimm ist auch ein Schöngeist,
denn seine Geisterblues-Gstanzlen mäandern durchaus ins Balladenfach
rüber, Damenbekanntschaft ist beim Konzert deshalb nicht im Vorhinein
auszuschließen. Immerhin titelt sogar das Eröffnungslied seines
aktuellen Albums "Woman", wobei es sich angesichts des verwittert
düsteren Sounds wohl um eine Ode an eine Verblichene handeln dürfte,
Ruhe sanft.
Seinen Geisterhausblues spielt Grimm mit grimmigen Rhythmen, anämischen
Gitarren und einem Gesang, dem man straffrei einen Nachtwächterjob in
einer Tuberkuloseheilanstalt andichten darf. Es ist eine einfache Kunst
und sie ist überzeugend. Sie funktioniert seit der Bible Belt an die
Stromversorgung angeschlossen wurde und ein Bloßfüßiger zum ersten Mal
beim Schwarzbrennen einen Stromschlag erleiden musste. Bruzel, Knister,
Bumm. So viel Klischee muss sein, und so viel Klischee soll auch sein.
›Externe Infos unter http://brothergrimm.de