KOHI-Kulturraum e.V.
21:00
keiner, Testmitgliedschaft ab 7 Euro
Indie/Junisaurier/Rock (De-Nürnberg) Einlass 20h
https://heim-official.bandcamp.com/
https://www.facebook.com/heimband/
https://www.youtube.com/watch?v=bovPysr01c4
Eine
Liebeserklärung unter Zuhilfenahme von akustischen Reizen und Rotwein
„Gnnrrrzzzz... Peng... Fiiiiep.... Rrrrums... Bzzzzz....“, sagen die
Songs von HEIM zu mir – und lächeln mich schelmisch an. Das tun sie
irgendwie immer: Lächeln. Mal freudvoll und von Herzen, mal verkniffen
und gequält. Aber es ist immerzu eine kämpferischpositive „Mimik“, die
man in diesen Liedern ausmachen kann. Zumindest ist das meine feste
Überzeugung – oder besser: Das, was ich empfinde, wenn ich mir diese
Band anhöre.
Natürlich könnte man all dieses emotionale und
poetisch-geschwollene Geschwafel auch einfach weglassen, wenn man einen
Text wie diesen hier verfasst. Nein: Verfassen darf! Das wäre vielleicht
erträglicher für Dich, mein lieber Freund, Rezensent, Veranstalter,
Promo-Heini und Print- oder auch Online-Magazin-Mensch. Aber meine
Emotions müssen ja schließlich auch irgendwo hin.
Ich hoffe also, Sie sehen es mir nach.
Denn
es passt einfach viel zu viel, viel zu gut zusammen, was mich und meine
kleine Liebesgeschichte mit dieser Süddeutschen Kapelle betrifft. Und
zu viele Menschen, die ich selbst sehr schätze und für deren exquisiten
Musikgeschmack ich mich jederzeit verbürgen würde, teilen meine Meinung
bezüglich HEIM, was mich erst Recht dazu veranlasst, in keinster Weise
an meiner eigenen Wahrnehmung dieser Band zu zweifeln: Die Aufnahmen zum
ersten HEIM-Album „Palm Beach“ schickte mir ein lieber Freund aus
Mannheim, Chris Bethge aus den RAMA-Studios, in den ich mich zuvor
bereits verliebt hatte und der unter vielen anderen Dingen auch weiß,
mit welchem Öl jemand wie Steve Albini seine Haare zum Glänzen bringt,
wenn Sie wissen, was ich meine. Er schickte mir sofort nach Beendigung
der Aufnahmen einen Link mit den Worten „Hör Dir das mal an. Du wirst es
lieben – so wie ich.“ Und das tat ich.
Kurz darauf durfte ich
ein weiteres mal beim Glitterhouse-Feel-Good-Festival „Orange Blossom
Special“ auftreten – und natürlich waren in diesem Jahr auch HEIM im
Line-up zu finden. Denn Rembert Stiewe, der Oberspitzbube hinter all den
schönen Klängen und den guten Gefühlen auf diesem Festival, weiß eben
auch, was gut ist und wer gut zu ihm und seiner Ausnahmeveranstaltung
passt. Schöner und prägnanter als er kann man das Schaffen dieser Band
gar nicht in Worte fassen. Ich so: „HEIM?“ – und er so: „Geil!“.
Nuff
said. Beinahe zumindest. Denn um den informellen Charakter dieser
Zeilen für Menschen, die HEIM noch nicht kennen, nicht gänzlich außer
Acht zu lassen, muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass auch ich
spontan natürlich an DINOSAUR JR und artverwandten, trotzig-schönen und
vor Effekten und Mut zum lärmenden Ausbruch nur so berstenden
Gitarren-Indierock erinnert war. Und doch: Da war von Anfang an mehr.
Vielleicht sind es die resigniert bis wütend vorgetragenen,
deutschsprachigen Texte, die einen obendrein noch auf eine andere Art
und Weise für sich einnehmen, wenn man selbst in dieser Sprache spricht
und textet. Oder es ist schlicht das Zusammenspiel dieser drei Sympathen
als Menschen und ihrer Musik selbst; also dass man, wenn man so wie ich
das Glück hatte, einmal drei bis 100 Biere mit den Jungs zu trinken und
sich über Schönes oder auch Tragisches aus ihren Leben abseits der
Bühne zu unterhalten, nicht umhin kommt zu spüren, wie echt all das ist,
was man da in Sound kanalisiert auf der Bühne – oder auf den
mittlerweile zwei exorbitant guten Platten der Band - zu hören bekommt.
HEIM ist echt. Eigenwillig. Brachial. Betörend.
Und wer außer mir kann das sonst schon von sich behaupten? Na also!
Lieben Sie das.
Es hat es verdient!
Herzlichst, Jörkk Mechenbier // Love A