Kunst & Kultur aus Karlsruhe auf einen Blick!

05.04.2019 | Alex Stolze & Odd Beholder

NUN Kaffeehaus

19:00 23:00

frei

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Alex Stolze

Musik berieselt die Welt. Sie ist immer und überall verfügbar, sagt oft zuviel und doch zu wenig. Aber gibt es überhaupt noch Orte, an denen Musik nicht stattfindet? Wo Stille herrscht, vielleicht auch Aufmerksamkeit, Empathie und die Sehnsucht nach neuen Erzählungen?
Der Violinist, Komponist und Produzent Alex Stolze hat im Vorfeld seines Albums "Outermost Edge" nach solchen Orten gesucht.
Mit einer kleinen Musikanlage, einer Autobatterie und ein paar Instrumenten.
Nach "Mankind Animal", einem im letzten Jahr veröffentlichten Mini-Album, ist "Outermost Edge" nun die Premiere des Solokünstlers Alex Stolze.
Und vieles von dem, was Hörer schon früher begeistert und neugierig gemacht hat, zeigt sich hier in einer eigenwilligen Form von Schönheit. Einer Schönheit, die nicht eitel ist, die ihre Geschichten leise und eindringlich erzählt. Die Violine wird dabei oft nur gezupft, was dem Klang etwas Orientalisches verleiht. "Im Elektronischen Zeitalter droht die Geige, das älteste Instrument der westlichen Hochkultur, verloren zu gehen oder endet als Hintergrund-Berieselung", sagt Stolze, der sich dagegen entschieden sträubt.

Odd Beholder

Odd Beholder, das Projekt der in Zürich lebenden Musikerin Daniela Weinmann, veröffentlicht sein Debüt-Album "All Reality Is Virtual". In den detailreichen aber präzise formulierten Stücken arbeitet Weinmann weiter an ihrer Version umarmender Electronica und melancholischer Popmusik. Wie auch auf den zwei bisher veröffentlichten EPs ist die Musik von ein Ausdruck von Enfremdung. Im Zentrum von Odd Beholder führt die Künstlerin akribisch Buch über die Merkwürdigkeiten der Welt um sie herum und adressiert diese in ruhigen und doch dringlichen Worten.

"'All Reality Is Virtual' begann mit der Überlegung, wie viel Zeit ich online verbringe. Und vor allem, womit", berichtet Weinmann. Als Musikerin, zumal in der Popmusik, muss sie sich um ihre Social Media Kanäle kümmern. Und sie ist sich dabei sicher, dass sie auf keiner einzigen Plattform einen Account unterhalten würde, wenn sie keine Künstlerin wäre. "Ich habe nie gelernt, mich sicher zu fühlen in einer Umgebung, die nur aus Bildern und Worten besteht. Vor allem in einer Umgebung, in der zumindest theoretisch alles, was ich mache und sage immer und überall auf der ganzen Welt zugänglich und wahrnehmbar ist, in der meine Spuren niemals verschwinden werden." Als introvertierter Mensch kann sie nicht nachvollziehen, wie auch nur irgendwer ungezwungen damit umgehen kann.