Kaum vorstellbar, aber es soll Menschen geben, die die Liga der gewöhnlichen Gentlemen noch nicht kennen: Die beinahe untätowierteste Band der Welt, eine musikalische Mischung aus preiswerter Partydroge und libertärer Splittergruppe. Fünf rustikale Schöngeister, die sich allein schon aufgrund ihrer Themenwahl von den handelsüblichen Befindlichkeitstrotteln abheben. Ihr vorläufig vorletzter Coup, der Chartstürmer „Fuck Dance, Let's Art“ enthält unter anderem einen Northern-Soul- / Disco-Kracher mit Gainsbourg-Gemurmel, einen Garagenrock-Song über einen verrenteten Geheimagenten und eine Up-tempo-Doo-Wop-Nummer über einen einsamen Matratzenmarkt. Allesamt Stücke, die so bemerkenswert sind, dass man mit dem Kopf gegen die Wand hauen möchte – was der Songschreiber in zumindest einem Fall auch schon getan hat. Kein Platz für Kompromisse: Entweder man liebt sie oder man liebt sie. Mit „Gschichterln aus dem Park Café“ jetzt endlich wieder live!

Berlin, Turin, Paris und Wien kann jeder, aber im Gegensatz zum „Big Player“ kann diese Band halt auch Titisee, Oslip, Frick und Lütschenbach! Ambitioniert, ungeniert und beinahe immer geschmackvoll spielt die Wellenkapelle jedenfalls seit mehr als zwei Jahrzehnten auf hunderten Bühnen in und abseits der Metropolen, ihre gänzlich eigene Version der Teenager-, Halbstarken- und sonstiger Außenseiter-Musik des letzten Jahrhunderts. Hier wird auch nur mit dem Seepferdchen in den schwierigen Gewässern von 60s Rock‘n‘Roll, Surf und Beat recht weit rausgeschwommen. Von einem Quartett, das wohl auch in Zukunft unbedingt lebensbejahend und reichlich unoptimiert gegen den Aufstieg spielt.